Was genau ist eine Testplanung?

Im Mitwirkungsverfahren zur Erneuerung der Siedlung Felsenrain sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen vertreten. Nicht alle verwenden dieselbe Sprache. Daher darf die Frage erlaubt sein: Was ist eigentlich gemeint mit dem Begriff “Testplanung”?

 

Also, was genau bedeutet das Wort?

Testplanungen sind Verfahren zur Lösung von räumlichen Aufgabenstellungen, also bei architektonischen und raumplanerischen Fragen. Es handelt sich um einen "gemeinsamen Lernprozess mit offenem Ausgang". Dabei erarbeiten alle wichtigen Akteur*innen gemeinsam eine Lösung – respektive, sie erkunden die Möglichkeiten eines Areals innerhalb seiner Umgebung. Im Fall der Siedlung Felsenrain geht man von der Annahme aus, dass eine Verdichtung möglich ist, um mehr dringend benötigten Wohnraum zu erstellen. Die Testplanung soll klären, auf welche Weise dies geschehen soll und welche der sich anbietenden Varianten optimal wäre.

 

Umgekehrte Frage: Was ist eine Testplanung nicht?

Eine Testplanung liefert keine fertig ausgearbeiteten Gebäudepläne. Viel eher soll sie Potenziale und Möglichkeiten aufzeigen und die Grundlage für weitere Planungsschritte bilden. Bis zu einem architektonischen Konzept oder Bauprojekt sind meist weitere Detaillierungsschritte nötig.

 

Skizziert, notiert, diskutiert: Bildausschnitt aus dem ersten Testplanungs-Workshop für die Siedlung Felsenrain.

 

Wie geht man bei einer Testplanung vor?

Etwas simpel ausgedrückt: Man stellt alle denkbaren Fragen und sucht zusammen mit Fachteams aus verschiedenen Disziplinen alle möglichen Antworten darauf. Es gibt eine Vielzahl von Brillen, durch die man eine Herausforderung betrachten kann. Das gilt einerseits für die involvierten Organisationen und ihre Mitarbeiter*innen – aber auch für die externen Fachleute. Eine Architektin hat einen anderen Blick als ein Landschaftsarchitekt, eine Raumplanerin oder ein Soziologe. Indem man die unterschiedlichen Optiken einfliessen lässt, kann am Ende ein ausgewogenes Resultat entstehen.

 

Was ist das Besondere an der Testplanung für den Felsenrain?

Der Prozess für den Felsenrain läuft – bildlich gesprochen – auf zwei Schienen, die sich mehrmals kreuzen. Auf der einen Seite steht der Grossgruppenprozess, dessen wichtigste Elemente das Auftakt- und das Ergebnisforum sind. Ein Teil dieser Gruppe ist ebenfalls in die zweite Schiene, die Testplanung, involviert. Auch dort finden mehrere Workshops statt. Das Zepter führen in dieser Schiene mehrere Fachteams, die nicht wie bei einem Architekturwettbewerb in Konkurrenz zu einander stehen, sondern zusammenarbeiten. Alles ist also auf Kooperation ausgelegt – und darauf, möglichst viele Stimmen zu Wort kommen zu lassen.

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«Raum ist immer auch sozial»

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Ein vielversprechender Auftakt